Minhye Chu

Starchitectures

HD film, color, stereo, 11:35 min, 2022





(en) Architecture is usually perceived only as a finished building and the stars who designed the architecture are celebrated. The elaborate planning and construction processes and the physical work required for this usually go unnoticed and are not appreciated. Corruption, undeclared work and precarious working conditions on construction sites are well known, but are not systematically prevented. Instead of seeking political and social solutions, some are pinning their hopes on new technological developments that will make human labor superfluous. 3D printing technology promises a smooth, automatic transfer from digital design to material reality.

The work documents processes of decay of architectural models from the 3D printer. However, decay is not a defect, but a necessary method to expose the deeper structure of the models. The material itself becomes the actor in the film. It has its own law, but behaves unplanned. The material properties are used for experiments of deconstruction. This creates abstract ruins.


(de) Architektur wird in der Regel nur als fertiges Gebäude wahrgenommen und gefeiert werden die Stars, die die Architektur entworfen haben. Die aufwendigen Planungs- und Bauprozesse und die körperliche Arbeit, die dafür nötig sind, bleiben meistens unbeachtet und werden nicht wertgeschätzt. Korruption, Schwarzarbeit und prekäre Arbeitsbedingungen auf Baustellen sind allgemein bekannt, werden aber nicht systematisch verhindert. Anstatt politische und gesellschaftliche Lösungen zu suchen, setzen einige die Hoffnung in neue technologische Entwicklungen, die die menschliche Arbeitskraft überflüssig machen sollen. 3D-Druck-Technologie verspricht eine reibungslose, automatische Übertragung vom digitalen Entwurf in die materielle Realität.

Die filmische Arbeit dokumentiert Verfallsprozesse von Architekturmodellen aus dem 3D-Drucker. Der Verfall ist aber kein Mangel, sondern notwendige Methode, um die tieferliegende Struktur der Modelle freizulegen. Das Material wird in dem Film selbst zum Akteur. Es hat eine eigene Gesetzmäßigkeit, aber verhält sich unplanmäßig. Die materiellen Eigenschaften werden für Experimente der Dekonstruktion genutzt. Dabei entstehen abstrakte Ruinen.